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YOUNG STRUGGLE LEIPZIG (YS LEIPZIG).

Sitz Leipzig
Gründung 2022
Internetauftritt Instagram Account
Personenpotenzial/
Mitgliederentwicklung
ca. 15 Personen
Kurzporträt/Ziele

Bei YS Leipzig handelt es sich um einen Personenzusammenschluss, der seit November 2022 in Leipzig agiert und dem Bundesverband Young Struggle (YS) zugehörig ist. YS Leipzig ist Bestandteil der Jugendorganisation der türkischen Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP). Die Anhänger von YS Leipzig sehen sich selbst als revolutionäre Jugendliche in einer sozialistischen Jugendorganisation. Dabei bedienen sie spektrenübergreifend die Themen Antikolonialismus, Antiimperialismus, Antimilitarismus, Antifaschismus, Antikapitalismus sowie Palästina- und Kurdistan-Solidarität.

YS Leipzig verfolgt das ideologische Ziel, das politische System überwinden und an dessen Stelle den Sozialismus implementieren zu wollen. Dabei soll eine revolutionäre Bewegung den Kapitalismus ablösen. Der Sozialismus als Übergangsphase in der marxistisch-leninistischen Ideologie soll letztlich in eine klassenlose, kommunistische Gesellschaft münden.

Kapital der Gruppierung ist ihre Vernetzung mit linksextremistischen Gruppierungen, wie beispielsweise der Kommunistischen Organisation (KO), der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) sowie der Grupp e Arbeiterinnenmacht (GAM).

Relevante Ereignisse und Entwicklungen 2024

YS Leipzig wirkte zu Beginn des Jahres mehr wie ein Nebenakteur in der propalästinensischen Unterstützungsszene, dessen Veranstaltungen keinen großen Zulauf versprachen. Dieses Bild wandelte sich zur Demonstration anlässlich des 1. Mai in Leipzig. Es zeigte sich, dass YS Leipzig sich nicht nur in der Palästina- und Kurdensolidarität engagierte, sondern breiten Anschluss zu dogmatischen linksextremistischen Gruppierungen (z. B. Kommunistische Organisation und Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) suchte.

Die erste öffentlichkeitswirksame Aktion von YS Leipzig ereignete sich wenig später: Am 7. Mai 2024 besetzte die Gruppe das Audimax der Universität Leipzig, um auch dort pro-palästinensische Narrative zu verbreiten und eine größtmögliche Öffentlichkeitswirkung zu entfalten.

Im weiteren Verlauf des Jahres initiierte YS Leipzig verschiedene antiimperialistische Demonstrationen zum Thema Palästina und Kurdistan. Die Gruppierung trat zumeist friedlich auf, zugleich bezeichnet sie sich selbst als »kämpferisch«. Die Agitation der Gruppierung bewegt sich dynamisch mit den öffentlichen Diskursen zum Nahostkonflikt, zu den Änderungen in der Prioritätensetzung in der deutschen Politik und im Hinblick auf die empfundene Repression gegenüber palästinasolidarischen Gruppierungen.

 

Für die Marxistische Leninistische Kommunistische Partei (MLKP) ist in Europa und Deutschland Young Struggle aktiv. Trotz des türkischen Ursprungs der »Mutterpartei«, gelingt es Young Struggle, wegen der breiten thematischen Aufstellung junge Deutsche als Mitglieder zu gewinnen. Neben der traditionellen Kurdensolidarität bedient die Gruppierung schließlich auch gesellschaftlich anschlussfähige Themen wie Palästinasolidarität, Antikolonialismus, Antiimperialismus, Antifaschismus, Antimilitarismus und Antikapitalismus. Diese Themen werden auch von Linksextremisten besetzt. Die Anhänger von YS Leipzig sehen sich selbst als revolutionäre Jugendliche in der sozialistischen Jugendorganisation der MLKP. Ziel ist letztendlich die Implementierung des Sozialismus als Herrschaftsform. Auch nicht extremistische Themenfelder, wie beispielsweise Sexismus, Umweltschutz und LGBTQ+-Feindlichkeit, sind Teil der programmatischen Ausrichtung.

Die Ortsgruppe YS Leipzig ist regional in der Stadt Leipzig ansässig und untersteht dem Bundesdachverband Young Struggle. Sie ist damit Bestandteil der Jugendorganisation der extremistischen türkischen Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP).

Im Mittelpunkt der Bemühungen von YS Leipzig steht die Mitgliederwerbung mit dem Ziel, eine höhere Reichweite zu generieren. So werden verschiedene Formate, wie Wanderungen, offene Treffs und Informationsveranstaltungen, angeboten, um potenziell interessierte Personen für die Belange der Gruppierung gewinnen zu können. Je schneller sie wächst, umso größere Wirkmacht in Bezug auf die Verbreitung ihrer verfassungsfeindlichen Agenda kann sie schließlich generieren.

Die ideologischen Ziele sollen durch eine »revolutionäre Kultur« erreicht werden. Diese soll in Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ortsgruppen von Young Struggle gebildet werden. YS Leipzig veranstaltete im Berichtsjahr in diesem Zusammenhang regelmäßig Aufzüge, Informationsveranstaltungen oder offene Treffs. Die eigenen Veranstaltungen sind in der Regel durch Fahnen der YPG/YPJ und MLKP gesäumt. Zudem wird dort regelmäßig Märtyrern, die bei Kampfhandlungen in Rojava starben, gedacht.

Ebenso breit aufgestellt ist YS Leipzig bei der Teilnahme an Veranstaltungen anderer Akteure. So lief die Gruppierung anlässlich des Demonstrationsgeschehens am 1. Mai in Leipzig im internationalistischen Block mit. YS Leipzig übte somit den Schulterschluss zur Kommunistischen Organisation (KO) und zur Sozialistischen Deutschen Arbeiterj ugend (SDAJ).
Auf einer Demonstration des Handala e. V. am 6. Januar in Leipzig solidarisierte sich YS Leipzig mit »Samidoun«, dem verbotenen Unterstützernetzwerk der Hamas. In einem Redebeitrag wurde »Samidoun« als eine demokratische und fortschrittliche Organisation beschrieben.
Außerdem veröffentlichte die Gruppe über ihren Instagram Account oder auf pro-palästinensischen Veranstaltungen Inhalte, die das Existenzrecht Israels negierten. In einem Flyer hieß es: »Lasst uns Gaza und ganz Palästina befreien, vom Fluss bis zum Meer! There is only one solution! Intifada Revolution!«
Zudem bot YS Leipzig niedrigschwellige Aktionen, wie Lesekreise, Wandertage, Barbesuche oder gemeinsame Kochaktionen, an. Dabei stand zunächst nicht die Verbreitung der ideologischen Ansichten im Vordergrund, sondern stattdessen die Werbung neuer Mitglieder.

Im Protest- und Versammlungsgeschehen nach den Hamas-Terrorangriffen gegen Israel und zum danach einsetzenden Gaza-Krieg zeigte sich YS Leipzig als aktiver extremistischer Akteur hinsichtlich der Mobilisierung zu, Organisation von und Teilnahme an pro-palästinensischen Versammlungen und spektrenübergreifenden Vernetzungstreffen. Die Gruppierung agierte im Übrigen regelmäßig gemeinsam mit Dogmatischen Linksextremisten. Durch die Vermischung von extremistischen und nicht extremistischen Ansichten versucht YS Leipzig, seine Narrative zu legitimieren und gesellschaftlich anschlussfähig zu gestalten. Auch bei dieser Gruppierung ist angesichts des fortdauernden Nahostkonflikts mit weiteren Mobilisierungen und Aktivitäten zu rechnen, zumal es sich bei ihren Mitgliedern um junge und aktionsorientierte Personen handelt.

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